Wir:
leben am Stadtrand in einem Ortsteil von Berlin, direkt an
der Müggelspree, umgeben von Wald, Seen und Flüssen. Zu
unserer Familie zählen neben unseren beiden Töchtern, die
bereits eigenständig leben, zwei Enkeltöchter,
Schwiegersöhne, Eltern und Geschwister sowie deren Familien,
mit denen wir sehr familiär verbunden sind. In unserem Haus
und Garten leben mit uns gegenwärtig unsere vier Hunde und
ein Kater. Durch unsere große Familie und viele Freunde
haben wir oft Besuch.
1992 haben wir auf der Suche nach einem Hund, der zu uns
passt, erstmalig von der Rasse Akita gehört und waren
auf Anhieb begeistert von Wesen und Schönheit dieser
Hunde.
Im Dezember 1992 zog unser erster Akita, der Rüde
BISHO NIHONGO von Hövelensis,
bei
uns ein. Wir wussten damals nicht viel über
Sozialisierung von Hunden; Welpenschulen kannten wir
nicht. So haben wir einiges falsch gemacht und zu spät
gemerkt, wie sich Bisho gleichgeschlechtlichen
Artgenossen gegenüber zu einem Rowdy entwickelte. Sein
Motto bei einer Rüden-Begegnung lautete: „Erst schießen,
dann fragen!“. Schließlich ließen wir keine Kontakte
mehr zu anderen Rüden zu. Hündinnen jedoch mochte er
sehr gern und war ihnen gegenüber äußerst charmant und
zielstrebig. In Haus und Garten sowie im Umgang mit
Kindern, Behinderten, Briefträgern, Müllfahrern, alten
und überhaupt allen Menschen verhielt er sich souverän,
freundlich und geduldig.
Bisho war ein sehr stolzer und unbestechlicher Akita.
Wir konnten ihn bedenkenlos mit einem Teller frisch
gegrillter Steaks alleine lassen; er hätte sie nicht
angerührt. Er bewachte sie mit tropfenden Lefzen und
abgewandtem Blick – ein Bild, das wir wohl nie vergessen
werden. Wie die meisten Akita’s war er aber auch sehr
sensibel und anhänglich.
Die Silvesternacht verbrachte er jedes Jahr in der
Mitte unseres Bettes. Er hatte so große Angst, dass er
dann all seine Würde und seinen Stolz vergaß. Im Alter
von 12 Jahren und 4 Monaten mussten wir ihn nach 4 ½
Jähriger Behandlung infolge seiner Spondylose-Erkrankung
einschläfern lassen. Ansonsten war er kerngesund und sah
unsere Tierärztin nur jährlich zu den Schutzimpfungen.
Im März 2005 zog der Rüde CHIKOO von Shinrai bei
uns ein. Mit ihm sind wir von Beginn an in
Welpenspielstunden gegangen und absolvierten
Grunderziehungskurse in verschiedenen Hundeschulen in
Berlin.
Er apportiert Gegenstände, was nicht gerade
Akita-typisch ist,
beherrscht
sogar einige Tricks und fängt auf Befehl Bällchen oder
Futterstücken, worauf er mächtig stolz ist. Wir
besuchten mit ihm Seminare, Trainings und Vorträge von
Günther Bloch, Dr. Udo Gansloßer, Angelika Lanzerath,
Petra Krivy, Gaby Kaiser, Gabriele Niepel, Thomas
Baumann u. v. a. Es hat sich gelohnt.
Chikoo begleitet uns überall hin, auf Urlaubsreisen,
Hundewanderungen, zu
Restaurant-Besuchen,
Akita-Stammtischen, Familie und Freunden. Genauso
problemlos akzeptiert er Hundebesuch in unserem Haus und
Garten. Für ihn ist es das Wichtigste, DABEI zu sein.
Seine Freunde sucht er sich sorgfältig aus. Potente
Rüden mag er in der Regel nicht, dafür kastrierte Rüden
und die meisten Hündinnen. Freundliche Hundedamen werden
von ihm sowohl unterwegs auf dem Spaziergang oder auch
zu Hause in das Rudel aufgenommen.
Chikoo ist aufgrund gesundheitlicher Probleme nicht zur
Zucht geeignet, nimmt aber
die
Vaterpflichten in einem Rudel voll und ganz wahr und ist
für die Aufzucht der Welpen von unschätzbarem Wert. So
hat er unseren beiden jüngeren Hündinnen Makiko und
Harumi sowie dem von uns gezüchteten Akashio den
respektvollen Umgang mit älteren Artgenossen gelehrt.
Andererseits verteidigt er die Welpen oder jüngeren
Hunde, wenn er bemerkt, dass ein erwachsener Hund aus
dem Rudel zu grob mit ihnen umgeht. Er ist lernfreudig,
verspielt, gehorsam, sehr menschenbezogen und mag gern
Kinder.
Nach 15 Jahren begeistertem Zusammenleben mit Akita’s
entschlossen wir uns,
diese
Rasse selber zu züchten. Also begaben wir uns auf die
Suche nach einer geeigneten Zuchthündin. Nach
Besichtigung mehrerer Zwinger im In- und Ausland sowie
unter Berücksichtigung unseres Zuchtzieles – GESUNDE,
WESENSFESTE UND SOZIALVERTRÄGLICHE HUNDE ZU ZÜCHTEN –
fiel unsere Wahl auf die von Silvia Exposito (Spanien)
aus Japan importierte Hündin KOISAKURA GO Yahata
Kensha.
„KOI“ hatte damals aus 2 Verpaarungen insgesamt 11
Welpen. Die uns bekannten Nachzuchten haben ihr
freundliches Wesen geerbt. Koi ist eine sehr kleine
Hündin, gleicht dies jedoch mit der Größe ihres
Charakters wieder aus.
Für uns ist sie der „Akita der Zukunft“ – typvoll,
sozialverträglich, freundlich gegenüber Menschen und
Artgenossen und eine gute Mutter.
Die
Erziehung ihrer Welpen nimmt sie sehr ernst. Koi soll
die Basis für unsere Zucht sein, und deshalb haben wir
ihr unseren Zwingernamen gewidmet.
Sie verträgt sich mit allen Hunden, egal welcher Rasse
oder welchen Geschlechts, ob in unserem Haus oder auf
der Hundewiese. Auch mit Welpen anderer Hündinnen geht
sie sozial und tolerant um.
Koi wird von allen Rudelmitgliedern ausnahmslos
respektiert. Sie selbst hält sich aus den wilden
Tobe-Orgien der anderen heraus und bevorzugt es, in
unserer Nähe zu liegen, gestreichelt zu werden oder sich
die Sonne auf den Pelz scheinen zu lassen. Unsere
jüngeren Hündinnen lieben es, mit Koi zu kuscheln.
Bevor Koi in unser Leben trat, begann der Begriff „Hund“
für uns ab einem Gewicht von 35 kg und männlichen
Geschlechts.
Koi
hat uns eines besseren belehrt. Hündinnen sind
abwartend, durchsetzungsfähig und diplomatisch,
einfacher zu erziehen als Rüden, aber auch manchmal
launisch.
Wir adoptierten diese damals 2 ½ jährige Hündin genauso
wie unseren als Welpen übernommenen Rüden. Sehr schnell
hat sie uns mit ihrem freundlichen Wesen für sich
eingenommen.
Unser
Kater mag Koi von allen Hunden am meisten, weil sie ihm
von Anfang an Respekt gezollt und nie versucht hat, ihn
zu bedrängen. Außerhalb unseres Hauses jagt sie wie die
meisten Hunde gern – auch Katzen. Kurz nachdem sie zu
uns kam, ist sie voller Inbrunst bei winterlichen
Temperaturen vom Ufer in den Fluss gesprungen, weil sie
ein paar vorbei schwimmende Enten verfolgen wollte. Seen
und Flüsse kannte sie offensichtlich bis dahin nicht.
Sie schien jedoch nicht sonderlich beeindruckt von
diesem Erlebnis, hat es dann aber nicht wiederholt. Koi
frisst für ihr Leben gern und veranstaltet regelmäßig
ein Heulkonzert, wenn in der Küche das Hundefutter
zubereitet wird.
Manchmal
ist sie so ungehalten, dass sie ihren Fang durch die
Katzenklappe in der Küchentür steckt, um dem Futter
etwas näher zu sein. Das ist dann für Kater Oskar doch
zu viel. Er sieht sich das Schauspiel eine Weile an und
haut dann von oben auf die Klappe, um den Störenfried in
seine Schranken zu verweisen. So kehrt auf der anderen
Seite der Küchentür erst einmal für einige Momente Ruhe
ein. Das gute Verhältnis der Beiden bleibt davon völlig
unberührt.
Im Mai 2008, gerade ein halbes Jahr nach Koi’s Einzug
bei uns, erfüllte sich
unsere
längerfristige Planung, eine zweite Hündin aus einer
anderen Blutlinie zu adoptieren, vorfristig. Auf dem
Akita Cup 2008 in Mailand erhielt unser neu gegründeter
JAPAN AKITA e. V. das Angebot, eine Hündin aus der
Verpaarung Bandou Tarou (Weltsieger 2006) und Mitsuko Go
Dell‘ Antico Oriente (Europasiegerin 2007) zu kaufen.
Nach einem raschen Blick auf die Homepage von Fancesco,
dem italienischen Züchter, und nicht einmal 5 Minuten
Bedenkzeit sagten wir zu, die von Susanne Faust
ausgewählte Hündin MAKIKO GO Dell‘ Antico Oriente zu
nehmen.
Makiko
ist – genau wie Koi - ein Glücksfall. Sie ist
lernfreudig, verspielt und sehr rudelbezogen. Sie zeigt
exzellentes Sozialverhalten bei Hundebegegnungen, mag
Besuche auf der Hundewiese und ist sogar während ihrer
Läufigkeit Hündinnen gegenüber stets freundlich. Koi und
Chikoo respektiert sie als Ranghöhere und kümmert sich
liebevoll um die in unserem Haus aufwachsenden Welpen.
Wir haben mit ihr erfolgreich einen Grunderziehungskurs
in der Hundeschule absolviert,
Welpen-
und Junghundespielstunden besucht, uns im Dogdancing und
Agility versucht und sind nun dabei, ein paar Tricks zu
lernen. Was wir ihr nicht gelehrt haben, sie aber
dennoch kann, ist Strategien zu entwickeln. So hat sie
unserer jüngsten Hündin Harumi, die gerade mit einem
Fleischknochen beschäftigt war, ein Spielzeug gebracht
und sie solange gelockt, bis Harumi ihren Knochen fallen
ließ und sich dem Spielzeug widmete. Makiko hatte das
Spiel und damit den Knochen gewonnen. Seitdem passt
zwischen Harumi und ihre Fleischknochen keinen
Millimeter Luft!
Makiko ist eine elegante und sanfte Hündin. Sie genießt
Streicheleinheiten und sucht stets Körperkontakt zu den
anderen Rudelmitgliedern. Sie ist eine Bereicherung für
uns und unser Hunde-Rudel.
Im April 2009, genau 11 Monate nach Makiko’s Einzug bei
uns fand wieder der
jährliche
Akita Cup in Italien statt und Susanne Faust brachte
wieder eine 9 Wochen alte Hündin aus einer sehr
interessanten Verpaarung von neuen japanischen Linien
mit .
HARUMI Delle Bianche Vallate fand bei uns ihr neues
Zuhause.
Diese kleine Hündin zeigte von Beginn an ganz andere
Verhaltensweisen wie Makiko.
Wenn
sie von Chikoo zurechtgewiesen wurde, versuchte sie
nicht, ihn wieder milde zu stimmen, sondern kehrte ihm
den Rücken und marschierte einfach los.
Von Anfang an trat sie selbstbewusst auf und zeichnete
sich durch sehr hohe Arbeits- und
Kooperationsbereitschaft in und außerhalb der
Hundeschule aus. Ihr waren die Kontakte zu den anderen
Hunden nie
so
wichtig wie die Übungen, bei denen sie sich
Futterbelohnungen verdienen konnte. Harumi ist immer
begeistert bei der Sache und nimmt auch an unserem
Trick-Training mit dem gesamten Rudel teil.
Im Umgang mit anderen Artgenossen ist sie wie unsere
anderen Hündinnen sozial und spielfreudig. Harumi ist
eine sehr typvolle, aktive und intelligente Hündin, die
sich schnell und problemlos an ihr neues Leben angepasst
hat.
Wir sind gespannt auf ihre weitere Entwicklung.
Der wahre Chef in unserem Haus ist Kater Oskar. Ihn
nahmen wir zu uns im Alter von 3 Monaten, als Chikoo
gerade ein halbes Jahr alt war.
Er hat uns zu gefügigen Dosen- und Türöffnern dressiert,
und die Hunde stehen Spalier, wenn Oskar den „Weg“
passiert. Auch an der Erziehung der Welpen beteiligt er
sich auf seine Weise, und wenn es sein muss, auch mit
Nachdruck.
Wenn wir nach einem Club-Treffen
wieder
nach Hause kommen, begrüßt uns Oskar laut schnurrend und
schleicht um unsere Beine herum. Er nimmt uns unsere
Abwesenheit nicht übel, weil wir immer für eine würdige
Vertretung im Haus sorgen und er nichts vermissen muss.
Die Hunde werden einzeln mit einem Tatzenschlag begrüßt,
manchmal nimmt er dazu auch ein paar Schritte Anlauf.
Schließlich haben sie ja ein dickes Fell und sollen auch
was merken.
Die Hunde und der Kater sind für uns vollwertige
Familienmitglieder.
In unserem Zusammenleben pflegen wir einen respektvollen
Umgang und einen geregelten Tagesablauf. Unsere Tiere
sollen sich auf uns verlassen können. Wir lieben solche
Momente, wenn Chikoo sich trotz seines dicken Fells vor
den warmen Kamin legt, wenn Koi die Küchentür bewacht,
Makiko sich bei jeder Annäherung auf den Rücken legt und
geknuddelt werden will, Harumi unsere Gartenschuhe
solange herumträgt,
bis auch die anderen Hunde sie als Spielzeug
identifizieren, ein Welpe sich durch die Katzenklappe
zwängt und Kater Oskar den Hunden im Vorbeigehen einfach
mal eine „knallt“. Schließlich muss ja klar gesagt
werden, wer hier der Boss ist.
Es ist unser Anspruch, Welpen aufzuziehen, die - geprägt
von Chikoo‘s, Koi‘s und Makiko’s positiven Eigenschaften
und nicht zuletzt von uns Menschen – alle
Voraussetzungen mitbringen, um sich zu
sozialverträglichen und wesensfesten Hunden zu
entwickeln. Wir werden alles unternehmen, diesem
Anspruch gerecht zu werden.
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